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Über Pheromone |
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Über Pheromone |
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Erstmals Pheromone beim Menschen nachgewie - Wissenschaft 03.98
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Datum:
25.03.1998
Ressort: Wissenschaft
Botschaften, die durch die Nase gehen
Erstmals Pheromone beim Menschen nachgewiesen.
Bestimmte Ausdünstungen, sogenannte Pheromone, spielen
bei Tieren eine maßgebliche Rolle als Erkennungs-,
Warn- oder Sexuallockstoffe. Ob auch Menschen über
solche stets unbewußt wahrgenommenen Botensubstanzen
kommunizieren, war bislang unklar. Jetzt haben zwei
US-Forscherinnen erstmals einen Beweis dafür geliefert,
daß es Stoffe gibt, die bestimmte Körpervorgänge anderer
Personen beeinflussen können.
In ihrer Untersuchung entnahmen Kathleen Stern und
Martha McClintock vom Psychologischen Institut der
Universität Chicago neun Frauen Schweißproben aus
dem Achselbereich und tupften diese anschließend 20
Probandinnen unter die Nase. Diese Prozedur wiederholten
die Forscherinnen zwei Monate lang, einmal täglich
bei jeder der Testpersonen.
Wie die beiden Forscherinnen in der Fachzeitschrift
"Nature" berichten, reagierten die 20 Frauen sehr
unterschiedlich auf die Schweißproben. Die Wirkung
der Proben war offenbar davon abhängig, in welcher
Phase des Menstruationszyklus sich die Spenderinnen
befunden hatten: Proben von Frauen, bei denen der
Eisprung kurz bevorstand, verkürzten den Menstruationszyklus
der "Empfängerinnen" im Durchschnitt um 1,7 Tage.
Stammte die Schweißprobe jedoch vom Tag des Eisprungs,
verlängerte sich der Zyklus der "Schnuppernden" im
Mittel um 1,4 Tage. Offenbar bemerkten die Probandinnen
nicht, worum es sich bei den Proben handelte: Sie
nahmen nicht die Substanz selbst wahr, sondern nur
das Lösungsmittel Alkohol.
Vor 30 Jahren hatte McClintock bereits beobachtet,
daß sich die Monatszyklen von Zimmergenossinnen oder
engen Freundinnen einander häufig angleichen. Aus
ihrer jüngsten Studie schließt sie nun, daß der weibliche
Achselschweiß zwei verschiedene Pheromone enthält,
deren Menge im Verlauf des Menstruationszyklus schwankt.
Für die Existenz menschlicher Pheromone spricht zudem
die vor wenigen Jahren gemachte Entdeckung, daß auch
Menschen ein sogenanntes Vomeronasalorgan (VNO) besitzen.
Das Organ liegt in der Nähe der Nase. Es dient den
meisten Säugetieren zur Wahrnehmung von Pheromonen
und ist an der Steuerung etlicher Körperfunktionen
beteiligt. Angesichts der Fülle von Funktionen, die
diese Botenstoffe in der Tierwelt haben, vermuten
Stern und McClintock, daß es weitere menschliche Pheromone
gibt, die das soziale Verhalten beeinflussen.
Autor:
stre. |
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