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Über Pheromone
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Wunderbare Pheromone

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Wunderbare Pheromone

Neben ihrer Wirkung als Sexuallockstoffe weisen Pheromone noch verschiedene andere interessante Eigenschaften auf, die kommerziell verwertbar erscheinen.
Das Wort Pheromon kommt aus dem Griechischen und bedeutet in etwa "Träger von Erregung". In der Presse wird gern und häufig auf die Wirkung der Pheromone als Sexuallockstoffe hingewiesen, durch die auf das andere Geschlecht eine gleichsam magische, wenn auch weitgehend unbewusst empfundene Anziehungskraft ausgeübt wird. Pheromone sollen dabei über das Vomeronasalorgan (VNO) aufgenommen werden und einen maßgeblichen Einfluss auf die Partnerwahl haben.
Während schon lange bekannt war, dass Schmetterlinge mittels Pheromonen selbst über große Distanzen den geeigneten Partner finden und das Verhalten vieler Säugetiere durch diese Lock- und Botenstoffe beeinflusst wird, wurde ihre Bedeutung für den Menschen eher kontrovers diskutiert. Bis noch vor kurzem wurde sogar bezweifelt, ob das VNO (auch Jacobson Organ), das als Rezeptor für die Aufnahme von winzigsten Pheromonmengen (wirksame Dosis: 30 Pikogramm, das sind 30 Millionstel von einem Milliardstel Milligramm) dient, beim erwachsenen Menschen überhaupt noch ausgebildet ist. Neue Untersuchungen allerdings konnten überzeugend nachweisen, das auch der Erwachsene ein voll funktionsfähiges VNO hat, das als kleiner, 1 cm langer Schlauch beiderseits an der Basis des Nasenseptums gelegen ist und von einem hochdifferenzierten Sinnesepithel ausgekleidet wird. Die Axone der Rezeptorzellen für die Pheromone ziehen direkt zum akzessorischen Bulbus olfactorius, einem phylogenetisch sehr alten Teil des menschlichen Gehirns, der in unmittelbarer Nachbarschaft zum Riechkolben, mit dem Gerüche wahrgenommen werden, liegt.
In vielen Publikationen wurden die Wirkungen Pheromonen auf das menschliche Verhalten untersucht, wobei vor allem flüchtige Steroidverbindungen aus den Duftdrüsen der Achselhöhlen sich als besonders wirksam erwiesen. So kommt zum Beispiel die vielgelesene Mediziner-Wochenschrift "Medical Tribune" zu der Erkenntnis, dass die äußerliche Anwendung von synthetischen männlichen Pheromonen die Anziehungskraft von Männern auf ihre Partnerinnen erheblich erhöht. ßberdies hatte man herausgefunden, dass Frauen für männliche Duftstoffe am empfänglichsten zur Zeit des Eisprungs sind, wenn also ihre Fruchtbarkeit am größten ist.
Neben ihrer Wirkung auf das sexuelle Verhalten sollen die Pheromone auch noch zahlreiche andere soziale Verhaltensweisen beeinflussen. So reduziert das flüchtige Steroid Androstandion schon im Pikogramm-Bereich Nervosität, Anspannung und negative Gefühle. Auch auf die Funktionen des autonomen Nervensystem zeigt Androstandion eine positive Wirkung. Diese Erkenntnisse und vor allem die Möglichkeit, Pheromone zu isolieren bzw. synthetisch herzustellen, veranlasste die Parfümindustrie Düfte zu kreieren, die außer maximaler sexueller Attraktion noch eine Reihe weiterer positiver Eigenschaften aufweisen sollen.
Bei solch glänzenden Perspektiven und der Aussicht auf einen umfangreichen Kundenstamm mochte auch die forschende Pharma-Industrie nicht abseits stehen.


von Fred Sinowatz
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