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Über Pheromone |
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Über Pheromone |
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Unsere geheimen Düfte - Botenstoffe der Liebe
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Auszug
aus:
Botenstoffe der Liebe:
Unsere geheimen Düfte
"Männer
umschwirrn mich, wie Motten das Licht" besang Marlene
Dietrich einst ihre betörende Anziehungskraft. Ob
sie wohl um ihre geheimen Düfte wusste? Wohl kaum,
denn das Wissen um die Existenz der geruchlosen Botenstoffe,
genannt Pheromone, wurde erst in den Vierziger Jahren
breiter bekannt.
Autorin:
Alexandra Schär
Pheromone, griechisch "Träger von Erregung", spielen
in der Tierwelt eine grosse kommunikative Rolle. Sie
helfen bei der Partnersuche, markieren Reviere und
geben über Rangordnungen Auskunft. Genau so funktionieren
sie auch beim Menschen. Kleinste Mengen dieser unriechbaren
Sexual-Lockstoffe beinflussen unser Verhalten stark,
ohne dass wir es je bewusst realisieren.
Das Sinneswerkzeug, welches die Informationen der
Pheromone verarbeitet, ist unter Laien kaum bekannt.
Es ist das vomeronasale Organ (VNO). Diese wenige
Millimeter lange "Empfangsstation" befindet sich verborgen
in der Nasenschleimhaut in der Umgebung der Nasenscheidenwand.
Sie ist beim Menschen grösser als beispielsweise beim
Pferd. Die VNO-Nerven sind, im Gegensatz zum normalen
Geruchssinn, direkt mit dem Hypothalamus verbunden
und ermöglichen eine blitzschnelle Weiterleitung von
Information direkt ans Gehirn.
"Unser VNO ist rund tausendmal empfindlicher als unser
Geruchssinn und ähnlich leistungsfähig wie das von
Hund und Katze" sagt Luis Monti-Bloch, Neuropsychologe
der Universität Utah in Salt Lake City. "Die Pheromone
eines Menschen entscheiden innert Sekunden, ob wir
ihn sympathisch finden oder "nicht riechen mögen"".
Doch längst sind noch nicht alle Wirkungsmechanismen
der Pheromone entschlüsselt. Im Test haben die Substanzen
bisher zwanzig verschiedene Stoffwechselvorgänge beeinflusst.
Jedem
sein eigener Geruch
Jeder Mensch besitzt eine unverwechselbare Duft-Identität,
die sich je nach Stimmung, Ernährung und Gesundheitszustand
verändert, und besonders stark an den Hormonspiegel
gekoppelt ist. Die meisten Pheromone, die das VNO
empfängt, sind geruchslos. Was wir bewusst riechen,
löst im VNO in der Regel keine Reaktion aus. Pheromone
werden in mikrofeinen Mengen abgegeben und wahrgenommen,
so dass selbst hochmoderne Analysegeräte Mühe haben,
mitzuhalten.
Zu den wichtigsten Botenstoffen gehört das Androstenol.
Es wird mit weiblicher Fruchtbarkeit assoziiert. Ein
Mann, der diesen Stoff wahrnimmt, empfindet eine beliebige
Frau sofort attraktiver. Die Botschaft von Androstenon
hingegen scheint die Aggression und Dominanz eines
Mannes auszudrücken. Wie eine Frau dieses männliche
Signal wertet, hängt von ihrem hormonellen Zustand
ab.
Das sonst eher übelriechende Androstenon wird von
Frauen als angenehm empfunden, wenn sie es am Tag
ihres Eisprungs schnuppern, also zum Zeitpunkt ihrer
Empfängnisbereitschaft.
Normalerweise wird eine Frau einen Geruch bevorzugen,
der möglichst wenig hnlichkeit mit ihrem eigenen
hat. Die Einnahme Antibabypille scheint diese Gesetzmässigkeit
gerade umzukehren. Frauen, die hormonell verhüten,
fühlten sich eher von gleich Riechenden angezogen.
Androstenon und Androstenol sind in allen Körperdüften
enthalten.Die wichtigste Trägersubstanz ist der Schweiss.
Häufiges Duschen vermindert daher die Wirkung der
Pheromone oder wäscht sie ganz weg.
Die potente Wirkung der Pheromone wird in Studien
zahlreicher Wissenschaftler erkundet. Pheromone, die
Frauen in Studentinnenheimen untereinander abgeben,
können eine Angleichung des Menstruationszyklus bewirken.
Ebenfalls bekannt ist, dass Frauen, die länger ohne
männlichen Kontakt leben, zu einem längeren Monatszyklus
neigen. Pflegen diese Frauen dann wieder häufigeren
engen Kontakt zu Männern, wobei sie nicht unbedingt
mit diesen geschlechtlich verkehren müssen, so verkürzt
sich ihr Rhythmus wieder.
Ausdünstung
alter Frauen beruhigt
Eine andere Untersuchung der Rutgers Universität in
New Jersey zeigte, dass sich der Einfluss der Pheromone
mit dem Alter verändert. Versuchspersonen verschiedener
Altersgruppen mussten ungewaschen mehrere Tage lang
Gazebällchen unter den Armen tragen. 308 Freiwillige
beschnupperten diese Schweissträger und wurden zu
ihrer Stimmung befragt.
Es kam heraus, dass der Duft älterer Frauen die Stimmung
hob, während jener von jungen Männern eher stimmungsverschlechternd
wirkte. Möglicherweise, vermutet die Wissenschaftlerin
Helen Fisher, signalisiert der Körpergeruch junger
Menschen Aggression. ltere Frauen hingegen verbreiten,
verursacht durch die Hormonumstellung, einen Geruch,
der Zugänglichkeit signalisiert. Vielleicht sind aber
ältere Damen generell zufriedener und verströmen diese
Stimmung auch über ihren Körpergeruch.
In österreichischen Testreihen beurteilten männliche
Probanden die gleichen Fotografien weiblicher Personen
als durchwegs ansprechender, freundlicher, intelligenter
und sexuell attraktiver als zuvor, wenn ihnen weibliche
Ovulations-Kopuline auf die Oberlippe aufgetragen
wurden. In einer weiteren Untersuchung zeigte sich,
dass sich Frauen in einem Zahnarztwartezimmer unbewusst
auf jene Stühle setzten, welche mit dem männlichen
Androstenon besprüht wurden. Männer hingegen schienen
diese Plätze zu meiden.
In dieser Unwiderstehlichkeit sehen die Hersteller
von Pheromondüften ein riesiges Marktpotenzial. Was
in der Tierwelt zur Steigerung der Kopulationsfreudigkeit
bei Stieren oder aber zum Abzug vermehrungsfähiger
Mottenmännchen erfolgreich eingesetzt wird, soll auch
beim Menschen wirken. Pheromonparfüme für Männlein
und Weiblein sollen die sexuelle Attraktivität und
die Beziehungschancen beträchtlich steigern, sagen
die Anbieter der Lockstoffe.
Und nicht nur Sex ist das Ziel der Lockstoff-Spezialisten.
In pheromonversetzten Telefonzellen soll sich, wird
behauptet, die durchschnittliche Gesprächszeit deutlich
erhöhen lassen. Verkäufer könnten die Attraktivität
von Ladenhütern erhöhen. Die Verwendung von Androstenon
bei der Schuldeneintreibung wurde sogar patentiert.
Mit Einsatz von besprühten Mahnbriefen werde auf der
unbewussten Ebene mitgeteilt, dass das Schreiben von
einem dominanten, aggressiven und entschlossenen Absender
stamme. Solche Rechnungen würden, sagen die Patentträger,
öfter und schneller bezahlt. |
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